Wir lieben Fahrräder

Monat: August 2013 (Seite 1 von 3)

Fahrradkultur aus Bristol

BIKEKITCHEN Augsburg Bristol (2)

Kevin, Stefan (BK) und Sylvie

Sylvie und Kevin aus Bristol sind seit vier Wochen in Augsburg. Sie sind nach Augsburg gekommen für das Grandhotel Cosmopolis, wo sie in der Friedensakademie Workshops durchgeführt haben. Sie sind sehr stark in der Fahrradkultur verwurzelt. Bereits vor ihrer Ankunft hatten wir Kontakt und dabei gemeinsame Fahrradaction verabredet. Die beiden haben bei unserem Fahrradcamp mitgemacht, haben uns öfter in der Bikekitchen besucht und sind mit uns den Plärrerumzug gefahren. Wir haben die Freundschaft des Bristol Bike Project mit der Bikekitchen Augsburg offiziell geschlossen.

In drei Blogbeiträgen berichten Sylvie und Kevin von ihrem Besuch in Augsburg:

Pit Stop in Augsburg

Bike Kitchen twinned

Stoytelling at grandhotel

Wir haben uns viel unterhalten und ausgetauscht. Bristol ist definitiv eine Fahrradstadt, es gibt dort eine vielseitige Fahrradkultur. Kevin hat uns zwei Youtube-Videos empfohlen:

  1. den Film zum Bristol Cycle Festival, bei dem sie organisiert und mitgewirkt haben.
  2. den Film über das Bristol Bike Project und dessen Flüchtlingsarbeit.

Die Bikekitchen Augsburg ist unpolitisch

bkEin persönliches Statement zur Wahlkampfzeit von Stefan von der Bikekitchen Augsburg.

Die Bikekitchen Augsburg ist unpolitisch. Das haben wir uns bei unserer Gründung auf die Fahnen geschrieben. Jetzt aber fahren wir mit Dr. Kurt Gribl Tallike und er ist Pate unserer Partnerschaft mit dem Bristol Bike Projekt. Mit den Grünen fahren wir zum zweiten Mal den Plärrerumzug. Mit den Linken fahren wir auf der Critical Mass. Warum diese Kontakte?

Wir werden auch in Zukunft parteipolitisch neutral bleiben. Dennoch ist es uns wichtig, mit den Augsburger Akteuren im Gespräch zu sein. Wir wollen für unsere Anliegen werben und am städtischen Leben aktiv teilnehmen. Wir möchten gute Gesprächspartner sein, die auf der einen Seite mit ihren Freakbikes, Lastenrädern und Fahrrad-Aktionen für ungewöhnliche Aufmerksamkeit sorgen, auf der anderen Seite auch zu ernsten Themen sachlich und qualifiziert Meinungen vertreten. Wir sind inziwschen verflochten in der Augsburger Gemeinschaft. Wir suchen dabei die positiven Aspekte und vermeiden polemische Kritik, weil wir nicht an deren Kraft glauben.

Wir wollen mithelfen, Augsburg zu verändern. Wir sind für

  • ein fahrradfreundliches Augsburg, das mehr als eine Worthülse ist.
  • eine erhebliche Reduktion des Autoverkehrs in Augsburg, vor allem im Zentrum.
  • eine Willkommenskultur und Menschlichkeit gegenüber den Augsburger Flüchtlingen.
  • eine überwachungsfreie Lebensumgebung und eine zurückhaltende Augsburger Polizei gegenüber den Fahrradfahrer*innen.
  • Eine Kultur der Achtsamkeit und Offenheit im Miteinander, dem kritischen Umgang mit Konsum, dem bewußten Umgang mit Ressourcen.
  • eine Stadt mit Freiräumen für individuelle und alternative Lebensgestaltung.

Fahrradfahren ist Sport. Fahrradfahren ist Freizeit. Fahrradfahren ist darüber hinaus ein Statement. Fahrradfahren IST POLITISCH. Politiker, die Aufmerksamkeit erzeugen möchten, fahren öffentlich und medial begleitet Fahrrad. Und riskieren dabei die Wählerstimmen der eingefleischten Autofahrer und ihre Reputation als starke Politiker. Fahrradfahrer*innen sind unabhängiger, Autofahrer*innen unterliegen erheblich mehr Regeln und Gesetzen.

Wir wünschen uns Kommunalpolitiker*innen, die Mut zur Unkonventionalität haben. Wir freuen uns sehr über einen Oberbürgermeister, der nach unserem Eindruck wirklich gerne Fahrrad fährt und sogar eines unserer Tallbikes ausprobiert. Wir freuen uns über die Grünen, die uns und Flüchtlinge neben sich beim Plärrerumzug mitfahren lassen und sich sehr über die Gesellschaft freuen. Ohne Bedenken, obwohl wir polarisieren. Wir freuen uns über die Linken, die uns in persönlichen Gesprächen fröhlich und ohne parteipolitische Absichten begegnen und die regelmäßig bei der Critical Mass Augsburg mitfahren.

Wir sind gerne Augsburger, wir sind gerne aktive Augsburger. Wir sind offen für Unterstützer, Mitmacher und Vor- und Nachreiter unserer Überzeugungen. Wir lieben die Menschen, die uns gegenübertreten, uns in der Werkstatt besuchen, auf Veranstaltungen mit uns sprechen.

Als Fahrradfahrer ist man ständig sichtbar, in Kontakt mit seinen Mitmenschen. Auf den Tallbikes sogar potenziert. Im Gegensatz zu Personen in Autos (Cabrios mal ausgenommen). Öffentlichkeit ist manchmal anstrengend, soziales Miteinander aber die Grundlage unserer Gesellschaft. Unserer Stadt ginge es besser, wenn mehr Menschen ohne motorisierte Hülle sichtbar wären. Wenn sich unsere Kinder wieder risikofrei in den Straßen aufhalten könnten.

Wir lieben Fahrräder. Weil sie mehr sein können als ein Metall-Rahmen mit zwei Rädern dran.

Plärrerumzug 2013

Wir sind beim Plärrerumzug mitgefahren und wurden von der Bordkamera eines „Bio-Taxis“ gefilmt. Daraus wurde ein Zeitraffer-Video geschnitten. Um das Video in HD-Qualität zu sehen, klickt direkt hier.

Beim Einzug auf das Plärrergelände wurde jeder Umzugsteilnehmer vom OB Dr. Kurt Gribl auf der Ehrentribühne begrüßt. Obwohl die Bikekitchen kein angemeldeter Teilnehmer war, wurden wir begrüßt!

Mit dabei waren diesmal Sylvie und Kevin aus Bristol, die zur Zeit in Augsburg zu Gast sind: http://whatgiants.blogspot.de/. Sylvie fuhr ein Tallbike der Bikekitchen, Kevin sein Musikfahrrad.

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