freiraum demo augsburg bikekitchen

Die Demo findet am Samstag den 3. Mai statt.
Start ist um 14.00 am Jakobertor.
Die Route führt zum Moritzplatz, dort findet die Kundgebung statt.

Wir gehen auf die Straße für mehr Freiräume in Augsburg. Zusammen mit

Wir fordern eine Akzeptanz unserer Mitmenschen für öffentlich sichtbare Bikekitchen-Aktivitäten wie das Reparieren von Fahrrädern auf dem Bürgersteig. Wir fordern eine unterstützende Politik der Stadt für unser Projekt. Wir sind längst an unsere räumlichen Grenzen gestoßen. Die temporäre Nutzung der öffentlichen Fläche vor unserer Werkstatt wurde uns untersagt. Bürgerschaftliches Engagement muss in der Innenstadt bleiben und sichtbar sein. Kreative Aktivität darf nicht in geschlossene Räume oder an den Stadtrand gedrängt werden.

Aufgrund der mehrfachen Anzeigen eines Nachbarn untersagte uns 2013 das Tiefbauamt, das in Augsburg für den Straßenverkehr zuständig ist, jegliche Reparaturtätigkeit vor unserer Tür. Die Straße gilt als reiner Verkehrsraum statt vielseitiger Lebensraum. Wir wurden in 2012 und 2013 angezeigt wegen Lärmbelästigung, unerlaubter Sondernutzung der Straße und unerlaubtem Abstellen von Fahrrädern. Im letzten Jahr haben wir deshalb sehr aktiv nach neuen Räumen gesucht und dabei schlechte Erfahrungen gemacht:

Bei unserer Raumsuche haben wir die Medien informiert und fast alle politischen Parteien bzw. Fraktionen um Rat gefragt. Viele Volksvertreter_innen reagierten darauf. Eins eint sie alle: sie zeigen schnelles Interesse und lassen mit wenigen Ausnahmen in ihrer Unterstützung ebenso schnell wieder nach. Es gibt keine städtischen, politischen Ideen, wie man mit uns umgehen kann. Die Mittel und die städtische Struktur fehlen oder werden nicht genutzt. Trotz Ankündigungen und Versprechen politischer Vertreter haben wir die Liste des Liegenschaftsamtes mit freien städtischen Gebäuden nie gesehen. Gewerbliche Vermieter_innen auf dem freien Markt haben wir auch angesprochen, ohne Erfolg. Eine reduzierte Miete für einen gemeinnützigen Verein passt eben nicht zum Geschäftszweck „Immobilienbewirtschaftung“.

Wir wollen deshalb für unsere Anliegen werben und am städtischen Leben aktiv teilnehmen und es gestalten. Wir möchten gute Gesprächspartner_innen sein, die auf der einen Seite mit ihren Freakbikes, Lastenrädern und Fahrrad-Aktionen für ungewöhnliche Aufmerksamkeit sorgen, auf der anderen Seite auch zu ernsten Themen sachlich und qualifiziert Meinungen vertreten.

Wir wollen mithelfen, Augsburg zu verändern. Wir sind für

  • ein fahrradfreundliches Augsburg, das mehr als eine Worthülse ist.
  • eine erhebliche Reduktion des Autoverkehrs in Augsburg, vor allem im Zentrum.
  • eine Willkommenskultur und Menschlichkeit gegenüber den Augsburger Flüchtlingen.
  • eine überwachungsfreie Lebensumgebung und eine zurückhaltende Augsburger Polizei gegenüber den Fahrradfahrer*innen.
  • eine Kultur der Achtsamkeit und Offenheit im Miteinander, dem kritischen Umgang mit Konsum, dem bewussten Umgang mit Ressourcen.
  • eine Stadt mit Freiräumen für individuelle und alternative Lebensgestaltung.

Wir sind gerne Augsburger_innen, wir sind gerne aktive Augsburger_innen. Als Fahrradfahrer_in ist man ständig sichtbar, in Kontakt mit seinen Mitmenschen. Auf unseren Spezialfahrrädern sogar in besonderem Maß. Öffentlichkeit ist manchmal anstrengend, soziales Miteinander aber die Grundlage unserer Gesellschaft. Unserer Stadt ginge es besser, wenn mehr Menschen ohne motorisierte Hülle sichtbar wären. Wenn sich unsere Kinder wieder risikofrei in den Straßen aufhalten könnten.

Wir lieben Fahrräder und engagieren uns für eine lebendige, sichtbare Augsburger Fahrradkultur.

Sichtbare Fahrradkultur vor dem Verbot:

DCIM100MEDIA

Leere Gasse ohne Leben nach dem Verbot:

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