Die Idee war, ein Tall Bike zu bauen, ohne schweißen zu müssen. Die Anleitung dazu habe ich bei „Instructables“ gefunden: http://www.instructables.com/id/Build-Your-Own-Tall-Bike-Without-Welding/.

1. Fahrrad auf den Kopf stellen.
2. Lenker, Gabel und Kurbelsatz verkehrt herum wieder einbauen.
3. Lenker und Sattelstange nach oben verlängern.

Das verbaute Holz hat keine tragende Funktion. Es dient zur Stabilisierung der verschraubten Teile und als Sicherung für das jetzt oben offene Ausfallende am Hinterrad. Wobei das auch so hält.

Die beiden Lenkrohrteile sind primär durch ein innen eingepresstes Rohr verbunden. Die Befestigung Lenker/Steuersatz erfolgt mittels Klemme und eingesägtem Steuersatzgewinde. Das hält dank Einpressung aber auch so.

Die Sattelstange ist ein leicht gebogenes handelsübliches 1/2 Zoll Wasserrohr, mit Schellen fixiert. Die Pletscher-Platte musste ich dazu wegflexen. Der Lenkungsdämpfer ist aus einem altem Fahrradschlauch gebastelt.

Das Fahrrad wird durch die neue Rahmengeometrie hecklastig. Das kleine Vorderrad hilft bei der Lastverteilung nach vorne. Mit der zweiten Bremse vorne (neben der Rücktrittbremse) und mit der Beleuchtung ist das „Hochrad“ straßentauglich.

Weil ich von jedem gefragt werde, ob das hält: ja. Einmal nachziehen aller Schellen nach den ersten Metern – bisher war es das. Kopfsteinpflaster, Bordstein runter. Kein Problem. Trotzdem: don’t try this at home, kids. Bei so einer Konstruktion muss jeder selbst wissen, was er tut.

Das Fahrgefühl: wie ein normales Rad. Allerdings fühlt sich die Konstruktion „weich“ an. Das heißt: Lenkerrohr und Rahmen verwinden sich mehr als gewohnt. Ein schönes Gefühl, so über der Straße zu schweben …